Das wechselhafte Wetter konnte den Bürgern der Gemeinde Gorxheimertal das Feiern nicht verderben. Mit einem bunten Programmvon Mittag bis in die frühen Morgenstunden wurde in den drei Ortsteilen zünftig die traditionelle Kerwe gefeiert.
Einer der Höhepunkte war der Sonntagnachmittag, als der Tröseler Kerwepfarrer Lukas Emig seinen Mitbewohnern in seiner Kerwe-Predigt die Leviten las. Das ganze Jahr über hatte Emig genau hingehört, wer was wie und wo vermasselt hatte und diese Geschichten dann in gereimte Mundart getextet.
Jahrelang ging’s gut
Da war das Einparksystem eines Unter-Flockenbachers, dem der Stop vor der Garagenrückwand von zurechtgelegten Dachlatten signalisiert wurde. „Jahrelang ging des Ganze gut, sou long, bis de Vadder mer die Garage uffroame dud“. Neben der Beule im Heck kam noch hinzu, dass ein obenaufliegender Backstein, der ein Vlies arretierte, zwischen Auto und Garagenseitenwand fiel und dort stecken blieb.
Aber nicht nur zu Land, sondern auch zu Wasser, sind die Spezialisten aus dem Tal unterwegs. Darum ging es in der Geschichte der beiden, die erst mit Müh’ und Not ihren Bootsführerschein machten, um sich dann ein eigenesWasservehikel zu zulegen.
Doch bei beiden bislang durchgeführten Testfahrten blieb den Leichtmatrosen der Motor stehen und sie mussten wieder unverrichteter Dinge ans Ufer gelangen. „So hawwe se ihre Chance vertan, aber des is koa Problem, der Columbus is schließlich beim erschte mol auch ned glei nach Indien gefahrn.“
Dann gab es die Spezialisten, die nach einer durchzechten Nacht einen Freund aus den Federn klingelten, um in aller Herrgottsfrüh an den Marbachstausee zu fahren, zu einem Rockfestival.
Und natürlichviele Patzer bei der alljährlichen Fahrt des Skiclubs, bei dem einer, dessen Skipass nicht funktionieren wollte, die großartige Idee hatte, die Piste zu Fuß zu ersteigen,
um am nächsten Tag vor lauter Erschöpfung die Vereinsmeisterschaft des Skiclubs Trösel zu vergeigen.
Nach der Kerwepredigt sorgten die Firegirls der TG Jahn für stimmungsvolle Unterhaltung. Die drei Nachwuchsgruppen sorgten mit sportliche Choreografien zu flotten Rhythmen für viel Stimmung. Am Montag ließen sich die Kerwe-Macher auch nicht von den Hagelschauern des Nachmittags aus dem Konzept bringen. Bei der Kinderdisco sorgte eine Play-back-Show für viel Stimmung bei den Kleinen, und als das Wetter wieder besser war, war die Hüpfburg gern genutztes Spielgerät.
(Quelle OZ vom 16.09.2015)